Zitate von Richtern

Die Abgebrühte
Richterin: Haben Sie schon öfter Pferde auf die Koppel geführt?
Zeugin: Ich mache das täglich.
Richterin: Hat der Kläger auch so viel Erfahrung mit Pferden?
Zeugin: Ich denke schon, er ist ja gelernter Metzger.
Richterin: Naja, die Pferde mit denen der zu tun hat, sind wohl eher tot.
Der Abgebrühte
Hauptverhandlung am LG Köln. Zeugenvernehmung zieht sich in die vierte Stunde. Plötzlich wilde Schreierei auf dem Flur. Dann stürmen drei Justizwachtmeister durch eine Seitentür in den Sitzungssaal, rufen laut „Tschulligung“ und poltern durch den Besuchereingang wieder raus.
Die meisten Prozessbeteiligten: blass und geschockt
Vorsitzender: Ich denke, das war ein passendes Signal zur Mittagspause. Wir unterbrechen für 1 Stunde.
Der Altgediente

Nachbarrechtsstreit vor einem älteren Amtsrichter

Richter (an beide Parteien gerichtet): Do wo Sie heit wohne, ware friher Wingert. Dodebei hett mers belosse solle.
Der Altgediente II
Richter: Wenn man es richtig macht, dann brauchen manche Fälle einfach verdammt viel Zeit.
RA: Nach meiner Einschätzungen finden Richter mit zunehmendem Dienstalter immer mehr Möglichkeiten, die Fälle abzukürzen.
Richter: Unterschätzen Sie nicht die jungen Kolleginnen. Wenn die irgendwann Nachwuchs zuhause haben, arbeiten die plötzlich auch viel schneller als vorher.
Die Akribische
Kläger: Die Mieter haben den braunen Naturholzzaun mit weißer Lackfarbe gestrichen. Das können Sie sofort sehen, wenn Sie davor stehen.
Richterin: Ich kann das nicht beurteilen. Da muss ein Sachverständiger ran.

Asyl

Verwaltungsgericht: Ihre Mandanten wurden vorgestern nach Frankreich überstellt (gemeint ist: abgeschoben). Sie werden aufgefordert, binnen Wochenfrist die neue Anschrift mitzuteilen.
RA: Ich nehme die Klage zurück. Als Strafverteidiger fühle ich mich der Härte des Asylverfahrens nicht gewachsen.
Bajuwarisch
Bayerische Amtsrichterin: Ich glaube Ihnen, dass Sie alkoholbedingt enthemmt waren. So gravierend kann das aber nicht gewesen sein, sonst hätte die Polizei Sie in SCHUTZHAFT genommen.
Der Begründungskünstler
Urteilsbegründung nachdem der Täter die Mutter seines Sohnes mit 11 Messerstichen hingemetzelt hat: Strafmildernd ist zu berücksichtigen, dass der Angeklagte nun aufgrund seiner Inhaftierung längere Zeit von seinem Sohn getrennt sein wird.
Die Beisitzerin
Richterliche Mail: In Rücksprache mit dem Vorsitzenden haben wir beschlossen, einen Vermerk über unser Telefonat zu fertigen und diesen im nächsten Hauptverhandlungstag zu verlesen.
Antwort RA: Kein Problem. Erwähnte ich eigentlich auch, dass ich in meiner Jugend Kriminalromane schrieb? Über eine diesbezügliche Verlesung - evtl. nur auszugsweise - würde ich mich ebenfalls freuen.
Der Berliner
Richter im Gewaltschutzverfahren: Der angeblich gesprochene Satz: „Ich gebe dir“ ist keine Drohung, er macht nicht einmal Sinn.
RA: In der hiesigen Region ist „Isch gebb derr“ eindeutig die Androhung von Prügel.
GegenRA: Nickt.
Antragstellerin: Nickt.
Antragsgegner: Nickt.
Richter: Ok, ich bin Berliner. Das kannte ich jetzt noch nicht.
Berliner Schnauze
Richter: Wo liegt denn dieses Bad Kreuznach?
RA: Rheinland-Pfalz, Nähe Mainz.
Richter: Und Sie sind jetzt nur für diesen Prozess hierher angereist?
RA: Klar. Außerdem sagt man doch Berlin sei immer eine Reise wert.
Richter: Ja, eine Ausreise, Herr Anwalt, eine Ausreise!
Berufsanfänger
Junge Bußgeldrichterin belehrt den Betroffenen (also den angeblichen Täter): Sie müssen nichts sagen, aber wenn Sie was sagen, dann muss das die Wahrheit sein, das haben Sie ja gerade schon bei der Zeugenbelehrung gehört.
RA: Sind Sie sicher, dass mein Mandant der Wahrheitspflicht unterliegt?
Richterin: errötet

Betroffen?

Haftrichterin: Sie haben Haftprüfung beantragt. Was haben Sie denn zu bieten, Herr Anwalt?
RA: Die EU-Ausländerschaft allein begründet noch keine Fluchtgefahr. Mein Mandant hat überhaupt kein Kontakt zum Heimatland. Er lebt seit vielen Jahren fest verwurzelt hier in Deutschland, mitsamt Familie, und zwar Eltern, Ehefrau und zwei schulpflichtigen Kindern.
Staatsanwältin: Die Postkontrolle hat ergeben, dass der Beschuldigte aus der Haft einen Liebesbrief an eine andere Dame geschrieben hat.
Haftrichterin: Aha, die familiäre Bindung an die Ehefrau scheint dann ja schon mal nicht so ausgeprägt zu sein.
RA: Na und? Eine junge Geliebte hält ihn vielleicht eher hier als eine alte Ehefrau.
Haftrichterin - schaut sekundenlang schweigend zu Boden, dann verbittert zum Häftling und sagt: Kann sein, dass die nächste Instanz das anders sieht, aber ich lasse Sie heute nicht raus. Sie werden dieses Silvester nicht mit Ihrer Geliebten feiern.
Cartoon-Leser
Richter: Sie heißen mit Vornamen Jolly. Da wurden sie doch als Kind bestimmt gehänselt.
Zeuge: Nö, eigentlich nicht.
Richter: Glaub ich nicht.
Zeuge: Ich wurde aber nicht gehänselt.
Richter: Das kann ich mir nicht vorstellen.
RA: Ist das aus irgendeinem Grund wichtig?
Richter: Ich will jetzt einfach hören, dass den schon mal jemand Jolly Jumper genannt hat.

Choleriker

Vorsitzender: Der Angeklagte ist nicht erschienen wir werden die Berufung daher verwerfen.
RA: Ich habe zufällig eine spezielle Terminsvollmacht in meiner Akte gefunden, weshalb auch ohne den Angeklagten verhandelt werden kann.
Vorsitzender: Warum erfahre ich das nicht früher?
RA: Es ist mir erst kurz vor dem Termin beim Durchblättern der Akte aufgefallen.
Vorsitzender: Steht auf, geht Türen knallend raus. Unmittelbar darauf brüllt jemand einen wüsten Fluch über den Gerichtsflur.
Schöffen: Zucken zusammen und blicken den Verteidiger finster an.
Dolmetscher: Das glaube ich jetzt nicht, dass das der Richter war. Das muss jemand anders gewesen sein.
Staatsanwältin: Das finde ich jetzt aber süß, wie Sie denken.

Corona

RA: Mein Mandant ist Risikopatient und wird seine Maske aufbehalten.
Richter: Kein Problem, sehr löblich
(30 min später)
Richter: Laut Aktenvermerk hat der Betroffene eine markante Narbe von der Wange zum Kinn … äh .. ah ja …das meinten Sie also mit Risikopatient.

Datenschutz

Mandant: Ich habe mich bei der Firma beworben, wurde aber nicht eingestellt. Wieso bekomme ich denn jetzt eine Sperre?
Sozialgericht: Die Firma möge Auskunft geben, ob der Kläger sich beworben hat.
Firma: Aus Datenschutzgründen müssen wir Bewerbungen vernichten, wenn wir nicht einstellen. Wir können daher keine Auskunft geben.
Sozialgericht: Der Kläger möge nachweisen, dass er sich beworben hat.
Desillusioniert
Richterin: Haben Sie Ihre Frau geschlagen oder nicht?
Angeklagter: Nein, ich war ja nur selten zuhause.
Richterin: Es braucht nicht viel Zeit, um jemanden zu schlagen.
Angeklagter: Wir hatten nicht mal Zeit zum Liebe machen, so kurz war ich da.
Richterin: Vielleicht dauert die Liebe bei Ihnen ja länger als einen Faustschlag.

Deutschland dämlich Gaga-Land

RA: Hiermit erteile ich dem Mahngericht Einzugsermächtigung zur Abbuchung anfallender Gerichtskostenvorschüsse. 
Mahngericht: Bitte nutzen Sie das beigefügte 9-seitige Formular nebst Erklärung zum SEPA-Lastschriftmandat, Zustimmung zur pre-notification und Einwilligungserklärung nach der Datenschutz-Grundverordnung. 

Drohung

Familienrichterin: Gibt es Erkenntnisse darüber, dass der Mann Alkoholiker ist?
Polizistin: Ja.
Familienrichterin: Welcher Art sind diese Erkenntnisse?
Polizistin: Er wurde einmal im Supermarkt gesehen, als er Alkohol kaufte.
RA: Ist das jetzt verboten?
Familienrichterin: Herr Anwalt, es geht hier um das Kindeswohl.
RA: Ich mache mir gerade Sorgen um das Wohl meiner Kinder.
Familienrichterin: Wollen Sie Ihre Kinder lieber gleich hier abgeben?
Der Empath
Telefonat mit einem Strafkammervorsitzenden über einen Verteidigerwechsel für einen Verhandlungstag:
Richter: Normalerweise würde ich jetzt vermuten, dass mir da wieder so ein Verteidigerschlitzohr ein Falle für die Revision baut. Aber so wie Sie mit mir reden, traue ich Ihnen das nicht zu.
Der Entrückte
Richter: Könnten Sie mir den Namen der Zeugin zufaxen?
Zeuge: Welche Nr. ?
Richter: Äh … Herr Wachtmeister, gehen Sie mal auf die Geschäftsstelle und erfragen Sie die Faxnummer.
Der Enttäuschte
Vorsitzender: Also Frau Zeugin, wir werden hier ständig angelogen. Das ist ganz normal. Aber Sie nehmen uns gar nicht richtig ernst. Sie geben sich keine Mühe, Sie lügen uns an so ganz ohne Liebe. Das ist frustrierend.
Der Faire
Vorsitzender: Wir müssen ja auch die Vorstrafen würdigen.
Staatsanwältin: Der Registerauszug ist nicht vollständig. Der Angeklagte war kürzlich erst wieder am Amtsgericht angeklagt.
RA: Ja, aber da wurde er freigesprochen.
Vorsitzender: Zumindest den Freispruch werden wir nicht strafschärfend würdigen.

Fangfrage

Arbeitnehmer: Ich poche auf Gleichbehandlung!
Richter: Stimmt es, dass die anderen Arbeitnehmer im Betrieb bis zu 4 Tage wöchentlich Home-Office machen dürfen?
RA: Das gilt für die Meisten.
Richter: Und warum sollte es in diesem Falle nicht gelten?
RA: Weil der Arbeitnehmer sich seit drei Jahren der Einführung elektronischer Akten verweigert und auf Papierakten besteht.
Richter: Herr Arbeitnehmer, wie wollen Sie denn ohne elektronischen Aktenzugriff von zuhause aus arbeiten?
Arbeitnehmer: Äh ...
Freud´scher Versprecher
Zeuge 1 + 2: Es war so und so.
Zeuge 3 + 4: Es war genau andersrum.
Richterin: Eine Seite hat hier gelogen. Das wird Konsequenzen haben.
Zeuge 5: Nimmt im auf dem Zeugenstuhl Platz.
Richterin: Ich belehre Sie hiermit als Angeklagter … ach nee … ich belehre Sie natürlich als Zeuge.
Der Frustrierte
Familienrichter im Umgangsrechtsstreit: Ich hab’s so satt! Ich würd am liebsten gehen.
(Ich konnte ihn verstehen)
Der Gelangweilte
Zeuge: Mein Freund war auch dabei.
Richter: Und wie heißt der?
Zeuge: Weiß ich nicht genau. Der ist Chinese oder so. Mit Vornamen heißt er Tao.
Richter: Ok, dann laden wir zur nächsten Verhandlung eben mal diesen Pan Tau.
Genervt
Richter: Könnten Sie den Antrag schriftlich stellen?
RA: Kann ich machen. Ich habe auch noch einen Antrag. Den kann ich auch schriftlich einreichen, wenn Sie möchten.
Richter: Ich möchte ihn zwar nicht. Aber bitteschön.

Genervt III

Richter: Die Anklage wirft Ihnen vor, den Gegner gezielt ins Gesicht geboxt zu haben. Was sagen Sie dazu?
Angeklagter: Das würde ich bezweifeln wollen.
Richter: Sie müssen nichts bezweifeln. Es reicht mir, wenn Sie meine Frage beantworten. Also haben Sie oder haben Sie nicht?
Angeklagter: Das bedarf einer differenzierten Betrachtung.
Richter: Ja oder Nein?
Angeklagter: Ich würde eher verneinen als bejahen.
Richter: Ist Ihr Verteidiger umfassend bevollmächtigt?
Angeklagter: Ja natürlich:
Richter: Herr Verteidiger, beantworten Sie bitte die Frage.
Der Genetiker
Angeklagt ist ein Deutschamerikaner. Der Richter verliest das Straftregister:
„Nr. 10: unerlaubter Schusswaffenbesitz. - Da kam wohl das amerikanische Blut in Ihnen zum Vorschein.“
Gewaltschutz I
Mandantin: Dieser Stalker wird immer schlimmer, der springt mir neuerdings einfach vor´s Auto.
Richter: Ach herrje …
Mandantin: Ja echt, neulich konnte ich grad noch so bremsen.
Richter: Ja hätten Sie mal …
Mandantin: Aber das darf ich doch nicht.
Richter: Damit hätten Sie mir zumindest diesen Termin erspart.
Gewaltschutz II
Zeugin: Er hat dann eine Gewaltschutzverfügung erhalten.
Richter: Und was geschah dann?
RA: Moment mal, woher wollen Sie denn wissen, ob die Verfügung zugestellt wurde?
Staatsanwältin: Herr Anwalt, Sie haben jetzt kein Fragerecht.
RA: Frau Staatsanwältin, Sie haben hier nicht die Verhandlungsleitung.
Richter: Ich habe die Verhandlungsleitung!
RA: Dann bitteschön.
Richter: Zeugin, woher wollen Sie wissen, ob die Verfügung zugestellt wurde?
Gewaltschutz III
Frau: Er drohte mir, mich umzubringen oder den Arm zu brechen.
Richter: Wenn er das nochmal tut, würde ich an Ihrer Stelle die 2. Alternative wählen.
Frau: Und danach will er sich direkt nach Frankfurt absetzen, damit ihn keiner findet.
Richter: Das wird ihm nichts nützen. Zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen gibt es ein Auslieferungsabkommen.

Gnade vor Unrecht

Vorsitzender: Wir mussten Sie leider von der Polizei vorführen lassen.
Zeuge: Toll. Jetzt habe ich 5 Stunden in der Zelle gesessen, nur um hier eine Aussage zu machen.
Vorsitzender: Ihr Pech. Nach Aktenlage wurden Sie geladen. Wenn Sie das nächste Mal eine Vorladung bekommen, sollten Sie besser freiwillig hier erscheinen.
Zeuge: Bei mir ist deise Ladung nie angekommen.
Vorsitzender: Sehen Sie, deshalb wurde auch kein Ordnungsgeld gegen Sie verhängt, weil es nämlich in der Akte keinen Nachweis gibt, dass Sie die Ladung erhalten haben.
Gnadenlos
Beklagter: Ich erkläre das jetzt mal von Anfang an.
Richterin: Interessiert mich nicht. Die Frist für Ihren Vortrag ist längst abgelaufen.
Beklagter: Woher soll ich denn wissen, welche Fristen hier zu beachten sind?
Richterin: Ihnen wurde eine schriftliche Belehrung zugestellt.
Beklagter: Das Schreiben habe ich gar nicht verstanden.
Richterin: Ihr Pech. Das Recht ist nicht für die Dummen da.
Grundsätze
Verteidiger: Meine Mandantin bestreitet die Diebstähle. Es gibt keinen Erfahrungssatz, wonach Schuldiebstähle immer durch Putzfrauen begangen werden.
Richter: Haben Sie eine Putzfrau?
Verteidiger: Nein.
Richter: Ich schon, deshalb sage ich Ihnen jetzt mal was - Der Mörder ist immer der Gärtner, und der Dieb ist immer die Putzfrau.
Hardcore-Vernehmung
Richter: Wie stand das Auto denn nun? So oder so?
Zeuge: Jetzt weiß ich es selbst nicht mehr.
Richter: Wissen Sie es nicht oder haben Sie Ihren Text nicht richtig gelernt?
Hardliner
Hausfrau und Mutter
Richterin (am Rande eines Termins): Herr Rechtsanwalt, nehmen Sie die Haftbeschwerde in der Sache XY noch zurück oder muss ich terminieren?
RA: Rücknahme habe ich doch vorgestern schon gefaxt.
Richterin: Oh. Keine Ahnung. Ich war schon zwei Tage nicht mehr in meinem Büro.
Heile Welt
Richterin: Was dachten Sie, als Sie das Tattoo sahen?
Zeuge: Ich dachte mir, die hätte eher etwas Neutrales nehmen sollen.
Richterin: Aber dass die Frau überhaupt tätowiert war, gab Ihnen nicht zu denken?
Zeuge: Nö, warum?
Richterin: Weil ein Tattoo doch generell etwas Ungewöhnliches ist - zumindest in meiner Welt.
Der Hochdeutsche
Landgerichtspräsident: Hiermit überreiche ich Ihnen Ihre Ernennungsurkunde.
RA: Danke, dann mach ich mich mo uff zum Schaffe.
LG-Präsident: Oh, Sie sind hier in der Gegend heimisch - oder?
RA: Ei jo, woher wissen’Se’n das?
LG-Präsident: Sie haben ein sehr ausgeprägtes Idiom. Daran sollten Sie vielleicht etwas arbeiten.
RA: Was isn das? Meene’Se Dialekt?

(Stammt aus einer lange zurückliegenden Zeit, als Anwälte noch vom Landgerichtspräsidenten ernannt wurden. Und ich verrate nicht, wer da ernannt wurde.)

Hobbygärtner

Vermieter: Er ist vor zwei Wochen einfach in die Wohnung eingebrochen und wohnt jetzt da.
Mieter: Stimmt nicht, der Vermieter hat mir selbst die Schlüssel gegeben.
Richter: Nun ja, selbst wenn ein Mietverhältnis zustande kam, stellt sich ja nach zwei Wochen schon die Frage, ob die Fortsetzung sinnvoll ist. Gibt es Möglichkeiten einer gütlichen Einigung?
Mieter: Ich ziehe da nicht mehr aus, ich habe schon jede Menge investiert.
Richter: Was haben Sie denn investiert?
Mieter: Ich … äh … ich habe ganz viel im Garten gearbeitet.
Richter: Soso. Was arbeiten Sie denn um diese Jahreszeit im Garten? Schnee umgraben?

Hohe Meinung

Richter (Anruf): Ich bräuchte Ihre Mail-Adresse, um Ihnen in einer Haftsache dringend etwas zu schicken.
RA: Steht auf der Homepage
Richter: Moment, dann google ich mal… so und dann klicke ich mal … ah ja, da geht etwas auf … so, was steht denn da? .. aha: Seriös und verantwortungsvoll … Hä? Das sind doch nicht Sie.
RA: Ich weiß nicht, welche Webseite Sie aufgerufen haben, aber meine ist das nicht.
Richter: Dachte ich mir … Hoffentlich fühlen Sie sich jetzt nicht beleidigt.

Impfopfer

Richterin: Der Zeuge Polizist XY wird heute nicht erscheinen.
RA: Den brauche ich aber.
Richterin: Er kann aber nicht kommen wegen Nebenwirkungen nach einer Impfung.
RA: Astra Zeneca?
Richterin: Offensichtlich.
Jammerlappen
Richterin: Hat der Kläger Probleme mit der Schulter?
Zeugin: Ja.
Richterin: Haben sich die Probleme durch den Unfall verschlimmert?
Zeugin: Keine Ahnung, wie soll ich das wissen?
Richterin: Ja ok, Männer jammern eigentlich immer viel. Aber hat er vielleicht nach dem Unfall mehr gejammert?
Die Kaltblütige
Arbeitnehmervertreter: Mein Mandant hat den Aufhebungsvertrag zwar unterschrieben, das ist aber nicht wirksam, denn er wurde dazu gezwungen.
Arbeitsrichterin (zum Arbeitnehmer): Sind Sie volljährig?
AN: Ja.
Arbeitsrichterin: Hat Ihnen bei der Unterschrift irgendwer eine Pistole an den Kopf gehalten?
AN: Nein.
Arbeitsrichterin: Wie kommen sie dann auf die Idee, Ihre Unterschrift könnte unwirksam sein?
Kinderfreundlich
Richterin: Als Bewährungsauflage verhänge ich 200 Sozialstunden.
Angeklagte: Kann man das nicht in eine Geldauflage umwandeln?
Richterin: Nein. Sie haben eine 13jährige Tochter. Die ist froh, wenn sie ab und zu mal ein paar Stunden allein zuhause sein kann.
Der Klarsteller
Bußgeldrichter: Meine Rechtsprechung zum 1monatigen Fahrverbot ist Folgende: Grundsätzlich können Sie in dieser Zeit Urlaub nehmen. Falls das nicht reicht, müssen Sie öffentliche Verkehrsmittel nehmen. Falls es die nicht gibt, müssen Sie sich einen Chauffeur suchen. Und falls Sie den nicht bezahlen können, müssen Sie einen Kredit aufnehmen.
Betroffener: Wie Kredit? Gibt’s dafür keine Prozesskostenhilfe?
Kollegialität
Letztes Wort des Angeklagten (nachdem zuvor ein Staatsanwalt im Hause als Zeuge aussagen musste): Es tut mir leid, dass der Staatsanwalt nur wegen mir hierher kommen musste.
Richterin: Machen Sie sich nichts draus - der ist froh, wenn er mal raus darf.
Der Konsequente
Richter: Guten Tag, ich rufe Sie aus dem Gerichtssaal an, weil Sie und Ihr Mann als Zeugen geladen sind. Wir warten … Ach, Sie können heute nicht? … Und Ihr Mann? … Ach, den können Sie nicht erreichen … Wie bitte, ob wir einen neuen Termin machen können? Ja, können wir natürlich. Als Alternative biete ich Ihnen aber zunächst an, dass die Polizei sie jetzt abholt … Ach, Sie können jetzt doch? Dann muss die Polizei ja nur Ihren Mann holen … Ach, der ist jetzt doch erreichbar. … Na dann bis gleich.
Die Lebensberaterin
Angeklagter: Die Drogen habe ich heimlich konsumiert, so dass meine Freundin es nicht merkt.
Richterin: Ist die Dame da im Sitzungssaal Ihre Freundin?
Angeklagter: Ja.
Richterin zur Freundin: Also dass Sie wegen dem noch hierherkommen, verstehe ich absolut nicht. Da fehlen mir wirklich die Worte.
Der Lebenserfahrene
Richter: Die Aussage der Ehefrau war unglaubwürdig. An einem Tag ist ihr übel von der Schwangerschaft und am nächsten Tag geht sie in die Stadt shoppen. Die Kammer konnte das nicht nachvollziehen.

Der Lebenserfahrene II

Richter: Das Kind kann nicht bei Ihnen bleiben, das sagen Sie ja selbst. Aber wo soll es denn nach Ihrer Meinung nun hin?
Kindesmutter: Es soll zu meiner Mutter.
Richter: Aber mit Ihrer Mutter gab es schon Probleme, als Sie noch ein Kind waren. Warum sollte das jetzt plötzlich klappen?
Kindesmutter: Man wird ja älter und reifer.
Richter: Nun ja, es gibt Menschen, die sind mit 70 noch komplette Idioten.

Loriot-Richter

Vorsitzender: Herr Verteidiger, mir wurde von den Wachtmeistern berichtet, dass Sie während der Verhandlungspause in meinem Kommentar geblättert haben .
RA: Stimmt. Ich musste dringend etwas nachlesen .
Vorsitzender: Aber Sie wissen schon, dass dies mein Kommentar ist?
RA: Er stand auf der Richterbank. Wem er explizit gehört weiß ich nicht.
Vorsitzender: Ich möchte, dass Sie es künftig unterlassen, in meinem Kommentar zu blättern.
RA: Ich habe in einem Kommentar geblättert, nicht in Ihren Unterlagen.
Vorsitzender: Sie haben in meinem Kommentar geblättert.
RA: Kommt nicht wieder vor. Das nächste Mal bringe ich meinen eigenen Kommentar mit.
Vorsitzender: Sie haben also auch einen Kommentar?
RA: Selbstverständlich habe ich einen Kommentar.
Vorsitzender: Dann verstehe ich erst recht nicht, wie Sie auf die Idee kommen konnten, in meinem Kommentar zu blättern .
RA: Ach wissen Sie, mein Kommentar ist brandneu und Ihrer schon drei Jahre alt. Ich wollte einfach mal wissen, wie man das Rechtspoblem früher gelöst hat.
Marathon-Man
Flurdurchsage des Vorsitzenden nachdem ein vollbesetzter Saal seit Stunden die Luft wegatmet: Der Zeuge Müller bitte in den Sitzungssaal - und ziehen Sie fest an der Tür, wir haben hier drinnen Unterdruck.
Die Mediatorin

Verwaltungsgerichtliches Mediationsverfahren

Vorsitzende: Ich habe hier Karten mit Tierbildern und möchte damit beginnen, dass jeder sich eine Karte zieht und dann spontan sagt, wie er das Motiv mit unserem Verfahren verbindet.
Mandant: Ich habe einen Esel und so komme ich mir hier auch vor.
Mia san mir
Vorsitzender: Haben Sie vor Revision einzulegen?
RA: Wahrscheinlich schon. Welcher Senat ist denn hier für München überhaupt zuständig?
Vorsitzender: Weiß ich nicht.
RA: Sie wissen nicht, welcher Senat des BGH über Revisionen gegen Ihre Urteile entscheidet?
Vorsitzender: Meine Urteile sind revisonssicher. Es ist mir vollkommen wurscht, welcher Senat die Revision verwirft.
Der Nachsichtige
Strafrichter: Wir kommen jetzt zu den Vorstrafen, wobei ich die aus den 90er Jahren einfach mal weglasse. In den 90ern haben schließlich viele Menschen Fehler gemacht - man denke bloß an die Frisuren.

Die Neugierige

Richterin: Sie waren auf der Sonderschule?
Angeklagter: Zu meiner Zeit war das so, wenn die Eltern kein Geld hatten für die Volksschule.
Richterin: Sexuelle Vorlieben?
Angeklagter: Normal.
Richterin: Nur vaginal oder auch anal?
Angeklagter: Frau Richterin, ich weiß gar nicht, was die Worte bedeuten, die Sie da sagen.
Staatsanwältin: Ich glaube, der Angeklagte ist noch nicht mal richtig aufgeklärt.
Der Nostalgiker
Richter: Was verdienen Sie?
Angeklagter: Nicht viel.
Richter: Arbeiten Sie?
Angeklagter: Wie bitte? Ich verstehe Sie so schlecht.
Richter: ARBEIT! Wissen Sie, was das ist? Oder können Sie sich wenigstens erinnern, was das mal war?
Obrigkeit
Richter: Nach derzeitigem Sachstand drohen dem Angeklagten mindestens 4,5 Jahre Haft. Der Angeklagte wird daher ab sofort in Untersuchungshaft genommen.
Angeklagter: Soll das heißen, dass ich jetzt 4,5 Jahre nicht mehr rauskomme?
Richter: Nach vorläufiger Würdigung schon.
Angeklagter: Lächerlich, hahaha.
Richter: Hören Sie auf zu lachen, sonst verhänge ich 3 Tage Ordnungshaft gegen Sie.
Old School
Richter: Herr Staatsanwalt, Ihr Plädoyer bitte.
Staatsanwalt: plädiert
Richter: Herr Verteidiger, Sie sind dran.
Verteidiger: plädiert
Richter: Angeklagter, Sie haben das letzte Wort.
Nebenklägervertreter: Ich bin doch auch noch dran!
Richter (mürrisch): Jetzt hat zuerst mal der Angeklagte das letzte Wort. Dann kommen Sie an die Reihe.
Orakel
Strafrichter: Kommt der Angeklagte oder soll ich schon mal die Polizei losschicken.
RA: Mein Mandant ist freiwillig erschienen und sollte auch freiwillig wieder gehen.
Richter: Das werden wir ja sehen.

(Alarmglocken!!!)

Ortskunde
Richter: Haben Sie Vorstrafen?
Kindsvater: Etwa ein Dutzend.
Richter: Beachtlich. Und Sie?
Kindsmutter: Nur eine wegen Hartz-4-Betrug.
Richter: Das ist eher unbeachtlich. In dieser Stadt ist die Hälfte der Bevölkerung vorbestraft wegen Sozialbetrugs.
Der Patriot
Richter: Ich werde Sie jetzt zur Zahlung des Mindestunterhalts für Ihr Kind verurteilen.
(Polnischer) Kindsvater: Scheißgericht!
Richter: Menschen wie Sie sind in dieser Rechtsgemeinschaft absolut unerwünscht. Sie fallen nur dem Gemeinwesen zur Last.
Premiere
Vorsitzender: Ich ordne an, dass die Verteidiger ihre Anträge schriftlich einzureichen haben.
RA: Es gilt doch das Mündlichkeitsprinzip.
Vorsitzender: In Ausnahmefällen kann das Gericht schriftliche Antragstellung anordnen.
RA: Aber dieses Verfahren ist kein Ausnahmefall.
Vorsitzender: Doch, es ist mein erster Prozess mit mehr als vier Angeklagten.
Der Polizeigläubige
Richter: Schauen Sie sich mal diese Liste mit Diebesgut an. War das alles Ihnen?
Zeuge: Nein, mir fehlen nur zwei Uhren.
Richter: Geige? Devisen? Goldmünzen, Schmuck? Das ist doch alles detailiert beschrieben hier.
Zeuge: Ich habe solche Dinge nie besessen.
Richter: Komisch. Die Liste wurde von der Polizei erstellt. Dann muss sie doch eigentlich stimmen.

Der Polizeihörige

Polizeizeuge: Der Angeklagte bestätigte, dass das Messer ihm gehört.
Angeklagter: Sowas habe ich nie gesagt.
Vorsitzender: Wollen Sie etwa behaupten, dass der Polizist lügt?
RA: Mein Mandant hat nur erklärt, dass ihm das Messer nicht gehört.
Vorsitzender: Aber damit behauptet er doch, dass der Zeuge lügt.
RA: Damit behauptet er, dass ihm das Messer nicht gehört.
Vorsitzender: Wir halten fest für’s Protokoll: „Der Angeklagte bezichtigt den polizeilichen Zeugen der Lüge“.
Die Polizeiskeptikerin
Richterin in der Urteilsbegründung: Die Situation, die Sie heraufbeschworen haben, war brandgefährlich. Da waren Polizisten vor Ort und die waren auch bewaffnet. Da weiß man bekanntlich nie, was passiert. Das hätte megamäßig eskalieren können.
Praktiker I
Richter: Ich habe den Eindruck, dass Verfahren wegen Straftaten gegen Polizisten zunehmen.
RA: Und ich habe den Eindruck, dass einfach viel mehr Bagatellen angezeigt werden und der Gesetzgeber auch noch mit einer Verschärfung der Gesetz assistiert.
Richter: Das könnte ein Grund sein. Ich sehe aber auch einen Zusammenhang mit dem allmählichen Ausscheiden der „alten Garde“ und der vermehrten Einstellung weiblicher Polizistinnen.
RA: Sie meinen also fehlendes Fingerspitzengefühl und Imponiergehabe?
Richter: Nachdem ich den Job nun schon einige Jahrzehnte mache, kann ich das nicht von der Hand weisen.
Praktiker II
Urteil: 2 Jahre, 6 Monate. Haftfortdauer wird angeordnet.
RA: Wir reden von 30 Monaten. Davon werden nur 2/3 vollstreckt, macht 20. Abzüglich 10 Monate U-Haft macht Rest 10. Wo soll denn da die Fluchtgefahr sein für eine Haftfortdauer?
Richter: Weiß ich. Aber die Aufhebung des Haftbefehls soll das OLG machen. Wenn ich den rauslasse und der verschwindet nach Bulgarien, kreuzigt mich die Vollstreckungsabteilung.

(Soviel zum Wert des hehren Freiheitsgrundrechts)

Praktiker III
Richter: Ihre Ehefrau ist erst 15?
RA: Die Ehe wurde im Ausland geschlossen.
Richter: Wir haben seit letztem Jahr ein Gesetz, das auch solche Ehen für nichtig erklärt.
RA: Ja, aber das Gesetz wird gerade vom Bundesverfassungsgericht überprüft - und hoffentlich abgeschafft.
Richter: Könnte ich verstehen. Ich hatte dieses Jahr mehrfach über die Unterbringung 11jähriger Mädchen zu entscheiden, die bereits ein ausgeprägtes Sexualleben mit wechselnden Partnern führten. Die Eheschließung mit 15 ist da eher mein geringeres Problem.
Der Promovierte
Vorsitzender: Sie sind Deutschamerikaner?
Angeklagter: Jo. Mei Vadder war Zahnarzt bei de Amis. Aber der hot mei Mudder nur geschwängert und dann hot er sich abgesetzt in die USA.
Vorsitzender: Haben Sie ein Alkoholproblem?
Angeklagter: Ich bin Vollalkoholiker.
Vorsitzender: Drogen?
Angeklagter: Regelmäßig.
Vorsitzender (promoviert): Wie konnten Sie denn nur so abstürzen, wenn Ihr Vater doch ein Doktor ist?
Der Realist
Mann: Sie nimmt Drogen. Ich bestehe auf einem Test.
Richter: Welche Drogen denn?
Mann: Weiß ich nicht.
Richter: Also solange man es nicht übertreibt, gelten Alkohol und Marihuana bei mir nicht als Droge.

Die Realisitin

Haftrichterin: Der Haftbefehl wird aufgehoben.
U-Häftling: Und jetzt?
RA: Sie sind frei.
Haftrichterin: Moment, ich muss erst noch eine Entlassungsanordnung ausstellen. Wobei… muss ich das überhaupt?
RA: Weiß ich jetzt grad auch nicht, ich erlebe es nämlich äußerst selten, dass Sie Haftbefehle aufheben.
Haftrichterin: Ich auch.
Resolut
Richterin zum eintretenden Zuschauer: Sind Sie Zeuge oder Zuschauer?
Zuschauer: Ich will mir nur mal die Verhandlung anschauen.
Richterin: Die Verhandlung hat bereits um 9 Uhr begonnen, Wenn Sie das nächste mal zuschauen wollen, dann kommen Sie gefälligst pünktlich.
Respekt vorm Obergericht
Anruf Vorsitzender Landgericht: Wir müssen langsam mal terminieren, das OLG hat heute die Fortdauer der Untersuchungshaft gegen Ihren Mandanten beschlossen.
Verteidiger: Oh, das überrascht mich jetzt aber.
Vorsitzender: Haben Sie den Beschluss noch nicht bekommen? Er ist relativ ausführlich begründet. Man hat fast schon den Eindruck, die hätten mal die ganze Akte gelesen.

Resolut

Richterin: Wir brauchen eine Fortsetzungstermin. Passt Dienstag in zwei Wochen? Um 9 Uhr?
RA: Passt nicht. 
Richterin: Darf man fragen, weshalb?
RA: Impftermin.
Richterin: Hausarzt oder Impfzentrum.
RA: Impfzentrum. 
Richterin: Trotzdem egal. Als Anwalt muss man in der Lage sein, solche Termine mal ein paar Stunden zu verschieben.

Reue

Richterin: Das Verfahren wird dann vorläufig eingestellt gegen Zahlung einer Auflage wie soeben besprochen.
Angeklagter: Danke Frau Richterin, danke Herr Staatsanwalt.
Richterin: Mist! Wenn einer sowas sagt, weiß ich immer, dass ich falsch entschieden habe.
Scheidung I
Richter: Sie leben seit mehr als 1 Jahr getrennt?
Mann: Ja. Bin ich jetzt geschieden?
Richter: Nein, aber der Anwalt Ihrer Frau hat schon Scheidungsantrag gestellt. Möchten Sie geschieden werden?
Mann: So schnell wie möglich. Bin ich jetzt geschieden?
Richter: Nein, ich muss zunächst noch die Einkommensverhältnisse feststellen.
Mann: Und dann bin ich endlich geschieden?
Richter: Es läuft so: Solange ich entspannt frage, bleiben Sie verheiratet. Wenn ich mich erhebe, werden Sie geschieden. Und wenn ich mich wieder setze, dann sind Sie geschieden.
Scheidung II
Familienrichter belehrt die Parteien nach Rechtskraft der Scheidung: Das Ehegattenerbrecht endet hiermit. Falls Ihr Ex-Partner nun tot umfällt, wird Ihnen dies nichts bringen, außer einer tiefen Befriedigung. Sollte dies nicht so gewollt sein, können Sie Ihren Ex-Partner ab sofort erneut heiraten.
Scheidung III
Familienrichter: Sie möchten geschieden werden?
Polnische Antragstellerin: Nix verstehn.
Richter: Scheidung?
Antragstellerin: Ja ja.
Richter: Seit wann leben Sie getrennt?
Antragstellerin: Nix verstehn.
Richter: Trennung?
Antragstellerin: Ja ja.
Richter: Trennung seit wann?
Antragstellerin: Nix verstehn.
Richter: Trennung mehr als ein Jahr?
Antragstellerin: Ja ja.
Richter: Wir kommen dann zum Versorgungsausgleich. Versorgungsausgleich bedeutet, dass die Anwartschaften, welche die Ehegatten während der Ehezeit in der gesetzlichen Rentenversicherung, erworben haben, hälftig untereinander aufzuteilen sind. Bei Geringfügigkeit der Anwartschaften kann auf die Durchführung des Versorgungsausgleiches verzichtet werden. Das Gericht rät wegen Geringfügigkeit zum Verzicht. Haben Sie das verstanden?
Die Selbstherrliche
RA: Ich beantrage, den Zeugen ausdrücklich zu belehren, dass er sich nicht selbst belasten muss.
Richterin: Er hat doch noch gar nichts gesagt.
RA: Aber wenn er wahrheitsgemäß aussagt, müsste er eigene Straftaten zugeben.
Richterin: Erst will ich mal hören, was er aussagt. Dann entscheide ich, ob er zu belehren ist.
Schnellmerker
Richter: Wo waren Sie an dem Abend?
Zeugin: In der Disko bei der Veranstaltung ANAL.
Richter: Was ist das für eine Veranstaltung.
Zeugin: Das ist eine Musikveranstaltung, die heißt „Alles nur aus Liebe“.
Richter: Und wofür steht dann das Kürzel ANAL?

Schöffenbeschützerin

Richterin: Haben Sie ein Problem mit Schöffen?
RA: Nö, wieso?
Richterin: Sie reagieren sehr ungehalten auf manche Fragen.
RA: Das liegt an den Fragen, nicht an den Schöffen.
Richterin: Also haben Sie nicht generell etwas gegen Schöffen?
RA: Ach wissen Sie, ich treffe in Strafprozessen fast nur noch auf junge Richterinnen und junge Staatsanwältinnen. Die Schöffen bewahren mich häufig davor, der Älteste im Saal zu sein.
Schöffenstreik
RA (Kaffeepause): Der Schöffe rechts von Ihnen pennt ständig. Wenn der Prozess nicht so gut für meinen Mandanten laufen würde, müsste ich den eigentlich abschießen.
Richterin: Der pennt nicht, der tut nur so.
RA: Und wie soll ich das unterscheiden?
Richterin: Der tut immer so, denn er will sein Schöffenamt nicht länger ausüben und sucht einen Grund, um entpflichtet zu werden.
RA: Sowas hatte ich auch noch nicht. Was tut die Justiz gegen diesen Schöffenstreik?
Richterin: Wir zerbrechen uns wirklich den Kopf darüber - aber es gibt keine Lösung.
Die Selbstbewusste
Richterin: Der Zeuge Jackowicz (gesprochen: Jakkowitz) bitte in den Sitzungssaal!
Polnischer Angeklagter: Der heißt Jackowicz (gesprochen: Jatzkowitsch).
Richterin: Die Polen sprechen unsere Namen ständig falsch aus. Dann kann ich das umgekehrt ruhig auch mal so machen.
Seitenhieb I
Richterin: 3 Monatsgehälter à 1700, das ergibt einen Streitwert von 8100.
Anwältin. Nickt grinsend.
RA: Ich komme nur auf 5100.
Richterin: Oh, ja natürlich. Stimmt.
Anwältin (theatralisch): Huch, das war mir ja gar nicht aufgefallen.
Richterin: Aber kurz gezuckt haben Sie trotzdem.
Seitenhieb II

Erste Sitzung im neuen Schwurgerichtssaal

RA: Herr Vorsitzender, unter meinem Tisch liegen noch drei Schrauben offen herum.
Vorsitzender: Was die Frage aufwirft, wer hier ein paar Schrauben locker hat.
Sinn für Humor
Anklageverlesung: Die Angeklagte fühlte sich durch den Baulärm in ihrer Ruhe gestört, weshalb sie mit dem Besen auf die Straße rannte und den Bauarbeiter schlug.
Richterin: Nettes Fällchen, das hätten wir eigentlich am 1. April verhandeln müssen.
Sparbrötchen
RA: Die Angeklagte ist Russlanddeutsche, der deutschen Sprache nur bedingt mächtig und benötigt daher einen Dolmetscher.
Richter:
Spontanäußerung
Richter: An dem Urteil habe ich drei Tage und drei Nächte ununterbrochen durchgearbeitet. Aber ehrlich gesagt: Ohne Amfetamin sollte man das nicht machen.
Der Sportler
Bußgeldrichter: Ich sehe keine Möglichkeit, vom Fahrverbot abzusehen. Sie sollten den Einspruch zurücknehmen.
Betroffener: Und wie komme ich dann zur Arbeit?
Richter: In meiner Freizeit mache ich Triathlon. Ich kann Ihnen also gleich drei Möglichkeiten nennen.
Der Strafzumesser
Richter: Zwar hat der Angeklagte Ende Juli seine Freundin fast bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Wir haben aber jetzt schon Januar, die Tat liegt mittlerweile beinahe ein Jahr zurück, was strafmildernd zu berücksichtigen ist.
Der Streber
Anrufender Richter: Sie haben beantragt, den Termin vom … zu verlegen?
RA: Ja.
Richter: Dann biete ich als Ersatztermin an den 2. Januar um 8 Uhr.
RA: Das ist aber verdammt früh im Jahr.
Richter: Na gut, dann eben 8.30 Uhr.
Der Terrorbekämpfer
Arabischer Zeuge, geladen als Osama (+Nachname)
Richter: Sprechen Sie deutsch?
Zeuge: Ja, ich spreche perfekt deutsch.
Richter: Also Sie können mich problemlos verstehen?
Zeuge: Ja.
Richter: Sie heißen Osama (+ Nachname)?
Zeuge: Ja, aber der Vorname ist auf der Ladung falsch geschrieben.
Richter: Wieso?
Zeuge: Meine Vorname schreibt sich Otto-Ulrich-Siegfried-Siegfried-Anton-Marta-Anton.
Richter (mit deutlicher Zeitverzögerung): Also mit U und Doppel-S?
Zeuge: Sag ich doch: Otto-Ulrich-Siegfried-Siegfried-Anton-Marta-Anton.
Richter: Bei dem Vornamen würde ich auch genau aufpassen, dass den keiner falsch schreibt.

Toleranz

Mutter: Er kifft und trinkt. Ich möchte nicht, dass meine Kinder so einen Lebenswandel mitbekommen.
Richter: Rauchen Sie?
Mutter: Ja.
Richter: Trinken Sie?
Mutter: Hin und wieder.
Richter: Folglich war Drogenkonsum schon vor der Trennung in Ihrem Haushalt üblich. Also nicht aufregen!

Traditionalist

Alter Amtsrichter: Wer riecht denn hier so auffällig?
Gegen-RA: Errötet.
Amtsrichter: Sind Sie etwa parfümiert?
Gegen-RA: Ich hatte Geburtstag. Es ist ein Geschenk meiner Frau. 
Amtsrichter: Ein deutscher Mann riecht wenn überhaupt nur aus dem Mund, und zwar nach Bier.
Triathlet
RA: Mein Mandant wurde durch den gegnerischen Fausthieb erheblich im Training zurückgeworfen. Er trainierte nämlich für einen Triathlon.
Richter: hm …
RA: Er musste sein Training mehrere Tage aussetzen und dann komplett neu beginnen.
Richter. Ach?.
RA: Die Teilnahme an dem Triathlon wurde ihm dadurch letztlich unmöglich.
Richter: Tatsächlich?
RA: Und das Training vor dem Fausthieb, und die ganze Vorbereitung, das war letztlich unnütz. Dazu die Enttäuschung über die Absage des Triathlons. Dafür muss der Gegner ein Schmerzensgeld zahlen.
Richter: Warum ist er denn nicht trotzdem bei dem Triathlon mitgelaufen?
RA: Soll ich Ihnen einmal grundsätzlich darlegen, was es überhaupt bedeutet, für einen Triathlon zu trainieren?
Richter: Nicht nötig. Ich laufe in der Triathlon-Bundesliga.
Tritt in den Hintern
Sozialrichter: Die Klage wird abgewiesen. Der Kläger kann nicht als Nothelfer Unfallversicherungsschutz erhalten, weil die von ihm abgewehrte Gefahr nicht erheblich war.
RA: Ich werde ihm dann mitteilen, dass es ein Fehler war, Zivilcourage zu zeigen.
Richter: Nein, übermitteln Sie dem Kläger bitte, dass das Gericht froh ist über sein Einschreiten. Sonst wäre das Ganze schlimm ausgegangen.
Unbefangen
Vorsitzender: Ihre Äußerungen wirken so geheimnisvoll. Ich bin richtig gespannt, mit welcher Taktik Sie uns im Prozess überraschen wollen.
RA: Meine Taktik besteht ganz einfach darin, der Wahrheit Gehör zu verschaffen.
Vorsitzender: Ich verstehe nicht, warum Verteidiger mit ihrem Wissen immer so lange hinterm Berg halten.
RA: Weil es für die Wahrheit nie zu spät ist, nur oftmals zu früh.
Vorsitzender: Naja, wenn ich das Urteil verkündet habe, ist es ganz sicher zu spät.
RA: Ich werde meine Karten schon rechtzeitig aufdecken.
Vorsitzender: Und warum nicht jetzt?
RA: Weil es jetzt noch zu früh wäre.
Vorsitzender: Dann ist Ihr Prozessziel offenbar nicht der Freispruch.

(Die Schlussfolgerung habe ich nicht verstanden.)

Die Ungeduldige
Nachmittags gegen 15 Uhr. Richterin: Können wir den Zeugen entlassen?
Verteidiger: Nein, ich hätte noch eine einzige Frage.
Richterin: Von mir aus können wir auch bis 20 Uhr hier sitzen. Also fragen Sie ruhig.

Der Unparteiische

RA: Betritt einen Verwaltungsgerichtshof.
6 Wachtmeister: Stehen in einer Reihe und gucken grimmig. 
Richter (steht dahinter): Sehr geehrte Herren Wachtmeister, ich bedanke mich ausdrücklich bei Ihnen, dass Sie heute unsere Sicherheit garantieren. 
RA: Ich habe meine Mandanten zuhause gelassen und komme alleine.
Die unrichtige Richterin
Jugendrichterin bei der Urteilsverkündung: Herr Angeklagter, Sie müssen künftig aufpassen. Sie sind nämlich jetzt fast 21 Jahre alt und wenn Sie nochmal etwas ausfressen, dann kommen Sie vor einen richtigen Richter.

Unverständnis

Haftrichterin: Er sitzt doch erst 3 Monate in U-Haft.
RA: Die Frage ist nicht, wie lange er sitzt, sondern weshalb er überhaupt sitzt.
Haftrichterin: Aber 3 Monate sind doch nicht lang.
RA: Er sitzt aber unschuldig.
Haftrichterin: Aber erst 3 Monate.
RA: 3 Monate zu viel!
Haftrichterin: Verstehe ich nicht. Es sind doch erst 3 Monate.

verkürzte Befragung

Richterin: Ich beginne mit der Befragung zur Person. Möchten Sie dazu aussagen?
Angeklagter: Ja.
Richterin: Sie haben mehrere Halbgeschwister von unterschiedlichen Vätern. Korrekt?
Angeklagter: Ja. Stimmt.
Richterin: Tja, ich hatte letzte Woche erst Ihren Bruder hier auf der Anklagebank, deshalb kenne ich mich schon aus.
Verteidiger-Stalking
Vorsitzender: Guten Morgen zusammen. Herr Verteidiger, ist es Ihnen diesmal gelungen, ein Hotel vor Ort zu finden?
RA: Mein Frühstücksbuffet enthielt Weißwurst und süßen Senf. Daraus schließe ich, dass ich in München gelandet bin.
Vorsitzender: Nach meiner Kenntnis Ihrer Internetauftritte hätten Sie wahrscheinlich eher Wein bevorzugt.
Der Verurteiler
Richter: Wie Ihr Verteidiger völlig richtig gesagt hat, muss der Staat Ihnen die Schuld beweisen. Aber es gibt diesen Beweis: Wir haben nämlich ein Indiz.

(Und der hat tatsächlich schuldig gesprochen?!)

Der Weinkenner
Vorsitzender: Welche Vorstellung verbinden Sie mit dem Begriff Weißherbst?
Zeuge: Weißherbst.
Vorsitzender: Kann es nicht auch etwas anderes sein, zB. ein Riesling?
Verteidiger (cholerisch): Was ist denn das für eine Frage? Das ist doch völliger Unfug!!! Ich verlange, dass das Gericht sachgerechte Fragen stellt!!!
Vorsitzender (mit rotem Kopf): Die Verhandlung wird für 5 Minuten unterbrochen. Das Gericht muss sich sammeln.
Zocker
Richter: Das Gericht könnte sich vorstellen, das Verfahren einzustellen, sofern der Angeklagte eine Auflage zahlt.
RA: Nö.
Richter: Eventuell könnte auch eine Einstellung ohne Auflage erfolgen, wenn der Angeklagte seine Anwaltskosten selbst trägt.
RA: Nö.
Richter: Würden Sie einer Einstellung zustimmen, wenn die Staatskasse die Anwaltskosten übernimmt?
RA: Jo.
Richter: Dann machen wir das eben so.

Zweierlei Maß

Haftrichterin: Es geht hier um Corona-Subventionsbetrug, das finde ich besonders verwerflich.
RA: Weil?
Haftrichterin: Weil da eine Notlage ausgenutzt wird.
RA: Die Notlage nutzt doch auch der Staat aus, indem er auf Kontaktlisten für Ermittlungen zugreift.
Haftrichterin: Wie sind Sie denn drauf?

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